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Blumenwiesen - Tipps und Tricks vom Profi

Die richtige Pflege von artenreichen Blumenwiesen

Artenreiche Blumenwiesen sind etwas Wunderschönes und bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Damit sie in voller Pracht erblühen und gedeihen können, ist jedoch eine angemessene Pflege erforderlich.

Die Voraussetzungen für eine artenreiche Blumenwiese liegen in einem eher mageren Boden. Bei der Neuanlage einer Blumenwiese ist oft eine Bodenbearbeitung erforderlich, manchmal sogar grössere Erdbewegungen. Dies führt zu einer Freisetzung von Nährstoffen im Boden. Zudem kann durch reichhaltigen Humus eine verstärkte Nährstoffversorgung entstehen. Bei der Pflege der Blumenwiese ist es wichtig, diesen Umstand zu berücksichtigen.

Im ersten Jahr nach der Aussaat wird der Grundstein für die zukünftige Pracht gelegt. Als erstes heisst es mal Geduld haben. Wildkräuter brauchen 4 bis 8 Wochen Zeit, ehe sie auskeimen. Das spontan wachsende Unkraut ist jedoch schon nach 2 bis 3 Wochen sichtbar. Eine neu ausgesäte Wildblumenwiese blüht erstmals nach einer Überwinterung im folgenden Jahr. Deshalb sieht eine Neuanlage im Aussaatjahr sehr schlecht aus und der Deckungsgrad ist ungenügend. Beim flüchtigen Betrachten sieht der Laie im Aussaatjahr nur Unkraut. Das muss so sein! Auf keinen Fall sollte man jäten. Dies verursacht im ersten Jahr mehr Schäden als Nutzen.

Der erste Schnitt sollte erfolgen, wenn die Pflanzen eine Höhe von 15 bis maximal 20 cm erreicht haben. Unkräuter und Gräser wachsen oft schneller als die Wildblumen, daher ist es wichtig, rechtzeitig zu handeln. Wenn man zu lange mit dem ersten Schnitt wartet, können die keimenden Wildblumen erstickt werden. Eine gute Schnitthöhe liegt bei etwa 8 cm, und das Schnittgut sollte von der Fläche entfernt werden.

In den folgenden Jahren ist eine zweimaliger Schnitt empfehlenswert. Der optimale Zeitpunkt für den ersten Schnitt ist, wenn die Margeriten verblühen, normalerweise Mitte Juni. Man sollte jedoch weder zu früh noch zu spät mähen, damit sich die Blumen aussähen können, aber die Gräser nicht Überhand nehmen. Um die Aussaat zu fördern, muss das Schnittgut vor Ort trocknen können, bevor es weggeräumt wird. Der zweite Schnitt sollte von Mitte bis Ende September erfolgen. Es ist wichtig, dass die Wildblumen vor dem Winter erneut etwas wachsen können, um ihre Kräfte zu sammeln. Das Heuen kann man sich diesmal sparen.

Auf nährstoffreichen Standorten kann im Frühling ein "Schröpfschnitt" bei einer Wuchshöhe der Gräser von 15 bis 20 cm vorgenommen werden. Dadurch wird das Wachstum der Gräser gebremst und den Wildkräutern wird eine Chance gegeben. Die ideale Schnitthöhe beträgt auch hier etwa 8 cm. Das Schnittgut sollte auf der Fläche verbleiben und trocknen, damit die Wildblumen sich aussäen können und die Artenvielfalt langfristig erhalten bleibt.

Eine wichtige Regel bei der Pflege von Blumenwiesen ist, sie weder zu bewässern noch zu düngen. Eine naturnahe Pflege ist hier von Vorteil und fördert die Artenvielfalt. Es ist entscheidend, der Natur Zeit zu geben. Wildblumenwiesen benötigen Geduld und Zeit, um sich zu entwickeln. Jeder Standort ist einzigartig und wird im Laufe der Jahre seine eigene, wechselnde Schönheit entfalten. Am insektenfreundlichsten ist es zudem, wenn gewisse Teile der Blumenwiese bis ins nächste Jahr stehen bleiben dürfen und für das Mähen keine Maschinen benutzt werden. Diese dient schliesslich zahlreichen Insekten und auch anderen Kleintieren als Lebensraum und Rückzugsort.

Insgesamt gilt: Eine artenreiche Blumenwiese ist ein wertvolles Geschenk der Natur. Indem wir ihr die richtige Pflege und Aufmerksamkeit schenken, können wir ihre Schönheit bewahren und den Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen erhalten. Gutes braucht eben seine Zeit, und in diesem Fall lohnt es sich, geduldig zu sein und der Blumenwiese die Zeit zu geben, die sie braucht, um ihre ganze Pracht zu entfalten.

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